Pliening (Deutschland)
In Pliening im Münchner Osten (Landkreis Ebersberg) ist der Bau einer der ersten Biogasanlagen, bei der Biogas direkt in das Erdgasnetz eingespeist wird, abgeschlossen. Ende Dezember 2006 wurde nach erfolgter TÜV-Abnahme erstmals in Deutschland veredeltes Biogas in das Erdgasnetz eingespeist. Mit einer jährlichen Aufbereitungskapazität von etwa 3,9 Millionen Nm 3 (Normkubikmeter) Biomethan ist die Anlage in Pliening die größte in Bayern und zählt zu den größten Biogasanlagen in Deutschland. Nach Abschluss eines mehrwöchigen Probebetriebs beginnt in Pliening ab Anfang 2007 der Regelbetrieb.
In der Biogasanlage werden jährlich 32 000 bis 35 000 t Mais und Ganzpflanzensilage von umliegenden Landwirten vergoren. Dazu sind drei liegende Fermenter mit jeweils 1000 m3 Fassungsvermögen sowie drei Grubenspeicher-Fermenter mit einem Volumen von je 2700 m3 zur Nachgärung notwendig. Als Endlager für das Substrat dienen zwei Behälter mit insgesamt 10000 m3. Durch die Vergärung unter Sauerstoff-Ausschluss können stündlich etwa 920 m3 Rohgas gewonnen werden.
Vor der Einspeisung in das Erdgasnetz durchläuft das Biogas zunächst eine Entschwefelungsanlage, bevor es in einem zweiten Container entfeuchtet wird. Anschließend wird der Methangehalt im Rohgas mit Hilfe der Druckwechseladsorbtion (PSA) von rund 53 % auf etwa 96 % angereichert, stündlich sollen rund 485 m3 Biomethan mit Erdgasqualität gewonnen werden.
Die Biomethananlage hat eine Energieeinspeisekapazität von rund 40 Millionen kWh (Kilowattstunden), was einem jährlichen Erdgasverbrauch von rund 1.300 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Mit dem direkt in das Erdgasnetz der Stadtwerke München eingespeisten Biomethan betreibt E.ON Bayern in Poing und Puchheim zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), in denen das Biomethan dann verstromt, in das öffentliche Stromnetz eingespeist und gleichzeitig die anfallende Wärme ganzjährig in ein Fernwärmenetz eingespeist wird.
Die Plieninger Anlage ist ein Projekt der RES Renewable Energy Systems GmbH, München, und der Aufwind Schmack Gruppe, Regensburg. Projektpartner vor Ort ist der Maschinenring Ebersberg/München Ost e.V., der auch ein umfassendes Ernte- und Logistikkonzept entwickelt hat. Finanziert und betrieben wird die Anlage von einem Fonds der Aufwind Schmack Gruppe in Zusammenarbeit mit RES. Die Biogasanlage wurde von der Schmack Biogas AG, Schwandorf, geliefert, die auch die biologische Betreuung der Anlage übernimmt.
Leistungsdaten / Kapazitäten
Biorohgasverarbeitung | 920 Nm³ / h |
Biomethanerzeugung | 485 Nm³ / h |
Aufbereitungskapazität pro Jahr | ca. 3,9 Mio. Nm³ Biomethan in Erdgasqualität |
Einspeisekapazität pro Jahr | ca. 40.000.000 kWh in das Erdgasnetz |
Einspeisung | Erdgasnetz der Stadtwerke München (SWM) |
Abnahme | 20 Jahre Energieliefervertrag mit E.ON Bayern AG |
Baubeginn | Juni 2006 |
Inbetriebnahme | Dezember 2006 |
Investitionssumme | ca. 9.800.000 Euro |
Eigentümer:
Aufwind Schmack Betriebs GmbH & Co. Dritte Cash Cow KG
Investitionsfonds (Private Investoren, Landwirte)
Betrieb/Geschäftsleitung:
Aufwind Schmack Betriebs GmbH
GF: Ferdinand Schmack, Bernhard Gubo
RES Renewable Energy Systems GmbH
GF: Dr. Andreas Seebach
Rohstoffbeschaffung:
Agrokomm MR GmbH, Ebersberg
Biogasanlage:
Schmack Biogas AG
Gasaufbereitung:
CarboTech Engineering GmbH
Transporteur:
Stadtwerke München (SWM)
Gasabnehmer:
E.ON Bayern AG
Kontakt
Markus Meyr
Schmack Biogas AG
Bayernwerk 8
92421 Schwandorf
Tel.: +49(9431) 751-111
E-Mail:: markus.meyr@schmack-biogas.com
Website: www.schmack-biogas.com
RES Renewable Energy Systems GmbH
Dr. Andreas Seebach
Karlstraße 19, D-80333 München
Tel.: +49 (89) 3160579-0
Website: www.renewable-energy-systems.de